Aufgrund der Komplexität des Themas “Gadolinium-Vergiftung durch MRT-Kontrastmittel” gibt es zunächst oft viele Unklarheiten und Fragen zu klären.
Um allen Interessierten und Betroffenen Antworten auf die häufigsten Fragen geben zu können, haben wir hier eine kleine Auflistung für Sie zusammengestellt:
- Was bedeutet Magnetresonanztomographie (MRT) und wie funktioniert sie?
Die Magnetresonanztomographie ist eine komplexe Technik, die in der diagnostischen Radiologie zur Darstellung des Körperinneren genutzt wird und auf extrem starken Magnetfeldern sowie magnetischen Wechselfeldern im Radiofrequenzbereich beruht. - Warum nutzt man Gadoliniumverbindungen als MRT-Kontrastmittel?
Das chemische Element Gadolinium ist ein Lanthanid, das paramagnetische Eigenschaften besitzt, die man sich bei MRT-Untersuchungen zunutze macht, um beispielsweise Blutgefäße deutlicher sichtbar machen zu können. - Ist die Gabe gadoliniumhaltiger MRT-Kontrastmittel bei speziellen, medizinischen Fragestellungen notwendig für die Erstellung aussagekräftiger Bilder?
Nein, entgegen der Behauptung einiger industrienaher Radiologen ist die Verabreichung von Gadoliniumpräparaten nach Auskunft mehrerer unabhängiger und anerkannter MRT-Experten nicht notwendig, um eine treffsichere Diagnostik durchzuführen. Gut ausgebildete Radiologen sind mit Hilfe moderner MRT-Geräte und fortlaufend optimierter Software in der Lage auch ohne Gadolinium fast alle denkbaren Fragestellungen zu beantworten. Im besonderen Fall der Tumorsuche kann im Zweifel problemlos auf alternative Methoden der Bildgebung — wie beispielsweise die PET-CT — ausgewichen werden. Es ist in keinem, wie auch immer gearteten Fall zwingend erforderlich, das unkalkulierbare Risiko einer Gadolinium-Vergiftung einzugehen. - Warum wurde ich vor meiner MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel nicht über die damit verbundenen Risiken aufgeklärt?
Fast alle Patienten werden vor MRT-Untersuchungen mit Kontrastmittelgabe zu vorliegenden Allergien, möglicherweise vorhandenen metallischen Implantaten und bekannter Nierenschwäche befragt. Doch kaum jemand wird über die gesundheitlichen Gefahren der eingesetzten Kontrastmittel aufgeklärt. Die geleistete Unterschrift auf der Einwilligung zur Untersuchung ist somit juristisch unwirksam und es handelt sich im Vergiftungsfall je nach Sachlage um grob fahrlässige oder schwere Körperverletzung. - Was kann ich tun, um herauszufinden, ob ich mit Gadolinium vergiftet wurde?
Vergleichen sie die durch uns im Zuge gründlicher, internationaler Recherchen zusammengetragenen Symptome mit Ihren gesundheitlichen Beschwerden und folgen Sie im Verdachtsfall den Empfehlungen im Rahmen des zur Verfügung gestellten 7‑Punkte-Plans. - Wie wird eine professionelle Testung auf Gadolinium durchgeführt?
Um auch längere Zeit nach Verabreichung von MRT-Kontrastmitteln eine Gadolinium-Vergiftung nachweisen zu können, benötigt man einen geeigneten Chelatbildner, mit dessen Hilfe das in verschiedenen Geweben abgelagerte Gadolinium zum Teil gebunden und ausgeschieden werden kann. Eine Testung ohne Gabe von beispielsweise Ca- oder Zn-DTPA als Chelatbildner ist nur innerhalb der ersten Monate nach Verabreichung der Kontrastmittel uneingeschränkt aussagekräftig, da sich das im Blut befindliche Gadolinium im Lauf der Zeit in Gewebe ablagert und dann oft kaum mehr in relevanten Mengen in Blut und Urin nachgewiesen werden kann. Eine professionelle, metalltoxikologische Testung auf Gadolinium erfolgt deshalb folgendermaßen:
1.) Fachlich korrekte Verabreichung einer DTPA-Infusion
2.) Nach Ende der Infusion zwei Stunden Pause ohne Trinken und Wasserlassen
3.) Nach Ablauf der zweistündigen Pause Abgabe von Erststrahl-Urin
4.) Untersuchung des Urins in einem Speziallabor - Wie wird eine Gadolinium-Vergiftung behandelt?
Die Behandlung der Gadolinium-Vergiftung ist eine relativ komplexe Herausforderung, da das gifte Schwermetall in verschiedenen Formen innerhalb des Körpers vorliegt und alle Organe schädigt. Sollte die Vergiftung erst kürzlich stattgefunden haben, so ist eine Dialyse unter Verwendung von 1,2‑HOPO-SAMMS anzuraten, um die Gadolinium-Belastung zu reduzieren, bevor es zu stärker ausgeprägten Vergiftungserscheinungen kommt. Das Ziel einer Kausaltherapie, die sich der Bekämpfung von Erkrankungsursachen widmet, besteht plausiblerweise vorwiegend in der möglichst effektiven Entfernung des abgelagerten Gadoliniums. Angesichts dessen, dass Gadolinium in Form intakter Chelatkomplexe, freier Ionen und neu eingegangener organischer Verbindungen im Körper vorliegt und in unterschiedlichen Geweben abgelagert wird, ist die vollständige Entfernung des Gadoliniums bisher leider nicht möglich. Dennoch ist die sogenannte Chelattherapie — die wiederholte Verabreichung von Chelatbildnern — eine Behandlungsmethode, die das Gadolinium teilweise entfernen kann und bei vielen Gadoliniumopfern zu einer Besserung der Beschwerden führt.
1.) Unter den zugelassenen Arzneimitteln ist DTPA aufgrund seiner chemischen Eigenschaften nach metalltoxikologischer Auffassung am besten zur Ausleitung von Gadolinium geeignet. Aktuell wird ein neuer Chelatbildner namens 3,4,3‑LI(1,2‑HOPO) oder auch einfach “HOPO” erforscht, der sehr vielversprechend ist und hoffentlich bald verfügbar sein wird.
2.) Zusätzlich zur Entfernung des Gadoliniums, existiert der Ansatz, Substanzen zu erforschen und einzusetzen, die in der Lage sind, gadoliniuminduzierte Vorgänge und Schäden auf zellulärer Ebene zu hemmen und zu unterdrücken. Stoffe aus der Gruppe der Antihistaminika, wie beispielsweise Desloratadin, scheinen bei einigen Gadoliniumopfern einen leicht lindernden Effekt zu besitzen.
3.) Sehr wichtig ist auch eine effektive und individuell angepasste Schmerztherapie, um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen und ihre Leiden zumindest etwas zu lindern.
4.) Außerdem gibt es neben den medizinischen Interventionsmöglichkeiten eine Reihe weiterer Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können, um Ihre Vitalität und Ihr Wohlbefinden zu steigern. - Warum sind manche Menschen schneller von Vergiftungserscheinungen durch gadoliniumhaltige MRT-Kontrastmittel betroffen als andere?
Gadolinium wird je nach Präparat in unterschiedlichen chemischen Verbindungen — sogenannten Chelatkomplexen — verabreicht, die innerhalb des Körpers immer zu einem gewissen Teil brechen und hochgiftige Gadoliniumionen freisetzen. Nach aktuellen Erkenntnissen verbleiben allerdings auch intakte Chelatkomplexe im Körper, unter denen die der makrozyklisch gebundenen MRT-Kontrastmittel aufgrund ihrer Neurotoxizität trotz höherer Stabilität als besonders schädlich zu bewerten sind. Uns bekannte, ungünstige Faktoren für die Menge des freigesetzten und abgelagerten Gadoliniums sind:
1.) Die Verwendung eines chemisch besonders instabil (linear) gebundenen Gadoliniumpräparats,
2.) eine bereits existente Vorbelastung des Körpers durch andere Metalle (führt vermutlich zu vermehrter Transmetallierung der verabreichten Gadoliniumverbindung),
3.) ein relativ saurer bzw. niedriger pH-Wert des Körpers,
4.) immunologische und metabolische Besonderheiten,
5.) wiederholte MRT-Kontrastmittelgaben,
6.) kurz aufeinanderfolgende MRT-Kontrastmittelgaben,
7.) hohe Dosen des verabreichten MRT-Kontrastmittels und
8.) eine eingeschränkte Nierenfunktion.
Für die Beantwortung weiterer sachbezogener Fragen wenden Sie sich bitte per Kontaktformular oder E‑Mail an uns oder nehmen Sie Kontakt über unsere Facebook-Gruppe mit uns auf.
Die hier zur Verfügung gestellten Informationen sollen lediglich als Orientierungshilfe dienen und können weder Arzt, noch Rechtsanwalt ersetzen.
Da die medizinische und juristische Sachlage sich von Fall zu Fall unterscheidet, kann die individuelle Situation nur nach Rücksprache mit entsprechenden Sachverständigen beurteilt werden.
Wir bemühen uns Ihnen Ihre Fragen nach Möglichkeit zu beantworten und verweisen im Zweifelsfall auf die zuständigen Gesundheitsbehörden, die jeweiligen Arzneimittelhersteller und das verabreichende Fachpersonal!
Guten Morgen,
ich leide seit Jahren an fast allen hier aufgelisteten Beschwerden und zwar immer massiver. Ich habe eine KHK, mehrere Stents und insgesamt 13 Herzkathethereingriffe bekommen. Ist in den Kontrastmitteln hierzu Gadolinium enthalten? Auch habe ich im Laufe der Jahre Kontrastmittel bei MRT-Kopf, Schilddrüsen- und Ganzkörperuntersuchung (weiß nicht mehr wie die sich nennt) bekommen. Weisen andere Kontrastmittel gleichartige (Neben)wirkungen auf?
Ich habe nach meiner Krebserkrankung mind. 15 x Injektionen von Gadovist erhalten und mir ging es sehr schlecht. Erst jetzt habe ich dieses erfahren und mir wurde immer gesagt, es sei nicht schädlich. Mein Körper ist verändert habe Angstzustände, Schlaflosigkeit und vieles mehr. Was kann ich tun, wer kann mir helfen?
Guten Abend zusammen!!
Ich bitte um die Hilfe die Spezialisten in Köln zufinden..Ich habe einen Verdacht, nach 4 MRTs in 4 Wochen, dass meine Symptome haben sich verschlechtet…
Schönen Abend ,
Tatjana
Hallo,
seit Ende 2017 warte ich auf eine Reaktion von Ihnen. Auf meine mail bekam ich lediglich die Antwort, da aufgrund des hohen Aufkommens an Nachrichten eine Rückmeldung etwas dauern würde. Danach hörte ich nichts mehr. Angemeldet hatte ich mich auch.
Sind Sie noch aktiv? Ich würde mich gerne mit Betroffenen vernetzen, lehne aber eine Mitgliedschaft bei Facebook ab.
Bitte um Rückmeldung.
Hallo, ich bin Krebspatientin, im Juni 2018 operiert worden (Mundhöhlenkarzinom). Nun soll im Dezember das 2.MRT zwecks Kontrolle gemacht werden, weiterhin jedes Vierteljahr. Da ist mir mulmig zumute, 3- monatlich MRTmit Kontrastmittel. Was kann ich tun?
Ich habe eine Frage,
Ich habe bis jetzt 2 mal Kontrastmittel in meinem Leben, in Abständen von 2 Jahren bekommen, eins 2016 und eins 2018 . Ich habe gelesen das sich Gadolinium im Gehirn ablagern kann. Jetzt habe ich Angst und wollte fragen wie man das nachweisen kann ob es im Gehirn abgelagert ist, finde nirgends eine Antwort ? Danke im Voraus
Hallo zusammen,
ich muss auch zum Kopf-MRT. Gibt es ein anderes verträgliches Mittel als Gadolinum?
Je nach Fragestellung kann auch eine native MRT-Untersuchung durchgeführt werden. Leider basieren praktisch alle aktuell verwendeten, injizierbaren MRT-Kontrastmittel auf Gadolinium.
Hallo ich habe am 31.7. ein MRT vom Kopf und Gadolinium wird in dieser Praxis auch gespritzt. Was kann ich sonst für eine Kontrastmittel verlangen oder gibt es gar nichts anders.….Da ich schon viele gesundheitliche Probelme habe und mir keiner sagen kann woher diese kommen mir aber bestätigen das sie da sind bin ich noch verunsicherter.…
Guten Tag Anita,
ich kann aufgrund der Anhäufung von Berichten über schwere Vergiftungserscheinungen nur davon abraten, sich gadoliniumhaltige MRT-Kontrastmittel (GBCAs) verabreichen zu lassen.
Die meisten Fragestellungen können auch im Rahmen einer nativen MRT-Untersuchung ausreichend gut beurteilt werden.
In allen anderen Fällen sollte aus Sicherheitsgründen dringend auf alternative Verfahren der Bildgebung und weitere diagnostische Möglichkeiten ausgewichen werden.
Falls Sie weitere Fragen haben, würde ich mich freuen, Sie in unserer Facebook-Gruppe begrüßen zu dürfen.
Alles Gute!
guten tag
wohin kann ich mich mit starkem verdacht auf eine gadoliniumvergiftung wenden in der schweiz? wie nennen sich solche arzt-spezialisten? sind dies toxologen.dringend!
Guten Tag Frau Norbjer,
auf unserer Internetseite finden Sie unter dem Oberpunkt “Hilfen” am Ende unserer Tipps einen Link zur Ärztegesellschaft für Klinische Metalltoxikologie.
Sobald Sie diese Seite aufgerufen haben, klicken Sie auf der angezeigten Karte unterhalb Deutschlands auf die Schweiz, und es wird Ihnen eine Auflistung von Schweizer Adressen angezeigt, die potentiell in Frage kommen.
Mit Dr. Michael Kübler hatte ich bereits Kontakt und er hat sich bei mir nach DTPA erkundigt.
Sehr wichtig ist, dass der von Ihnen gewählte Metalltoxikologe DTPA zur Testung einer Gadolinium-Belastung und Therapie der Gadolinium Deposition Disease (GDD) einsetzt.
Auch in unserer Facebook-Gruppe sind einige Schweizer vertreten und ich würde mich sehr freuen, Sie ebenfalls dort begrüßen zu dürfen.
Alles Gute!