Die Vergiftung mit Gadolinium führt zu vielfältigen Beschwerden, die sowohl den gesamten Körper in Mitleidenschaft ziehen, als auch die seelische Verfassung der Betroffenen stark beeinträchtigen.
Meist zeigen sich erste Symptome bereits innerhalb weniger Stunden bis Tage nach Verabreichung eines MRT-Kontrastmittels und verstärken sich für einige Wochen bis Monate nach dessen Erhalt, um dann über Jahre hinweg mit einer leichten Tendenz zur Abmilderung zu chronifizieren.
Dennoch existieren auch glaubwürdige Berichte über seltene Fälle, in denen die gadoliniumbedingten Vergiftungserscheinungen stark verzögert auftreten und sich erst mit einer Latenz von Monaten bis Jahren zeigen.
Viele Betroffene sind aufgrund der seltsamen und ihnen bisher völlig unbekannten gesundheitlichen Beschwerden stark verunsichert bis extrem verängstigt.
Es fällt ihnen schwer, die auftretende Gesamtsymptomatik angemessen einzuordnen und Ärzten gegenüber unmissverständlich zu schildern.
Aufgrund dieser Schwierigkeiten bei der Kommunikation und Interpretation der entstandenen Vergiftungserscheinungen werden die betroffenen Patienten oft nicht ernst genommen, durchlaufen eine Vielzahl wenig zielführender, schlimmstenfalls zusätzlich schädigender Untersuchungen oder werden infolge von Fehldiagnosen gar falsch behandelt.
Deshalb ist es unser Anliegen, die mit einer Gadoliniumintoxikation bzw. der sogenannten Gadolinium Deposition Disease (GDD) verbundenen Symptome möglichst vollständig, verständlich und anschaulich aufzulisten:
- Schmerzen: Brennende, stechende, drückende und kribbelnde Schmerzen am ganzen Körper, v.a. aber an Gliedmaßen, Gelenken, Brustkorb, Rücken, Hüfte, Nacken und auch häufig in dem Bereich, der während der MRT-Untersuchung erfasst wurde, zum Beispiel dem Kopf. Meist kommt es auch zu Knochen- und Muskelschmerzen. In vielen Fällen verstärken sich die empfundenen Schmerzen bei Kälte und enganliegender oder kratziger Kleidung.
- HNO-Symptome: Tinnitus, Schluckbeschwerden und Sprachprobleme
- Schwellung: Anschwellen von Gliedmaßen, Verdickung von Sehnen und Bandstrukturen, teils Ödembildung
- Absenkung der Körpertemperatur: Neigung zum raschen Auskühlen, teils auch Abweichung der Temperatur einzelner Gliedmaßen
- Seltsame Missempfindungen: Oft mit Muskelkontraktionen einhergehendes Gefühl von elektrischem Strom, Vibrieren oder Zucken, das typischerweise unter der Haut lokalisiert ist, aber manchmal auch generalisiert auftreten kann. Teilweise fühlt es sich an, als würde etwas unter der Haut herumkriechen. Dies kann ein besonders angsteinflößendes und zugleich schwer in Worte zu fassendes Gefühl sein, da es sich von allem unterscheidet, das Betroffene zuvor erlebt haben; auch unsere amerikanischen Mitstreiter berichten von diesem Phänomen. Zusätzlich kann es meist örtlich begrenzt zu Taubheitsgefühlen kommen.
- Kognitive Symptome: Benommenheit, Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisdefizite und rasch einsetzendes Gefühl des “Ausgebranntseins”
- Muskelbeschwerden: Lokal kleine, schnelle, Muskelkontraktionen; Kraftminderung, Muskelverhärtungen, Zuckungen und Abbau von Muskelmasse
- Sehstörungen: Verschwommenes Sehen, leichte Doppelbilder, trockene und gereizte Augen
- Gelenkbeschwerden: Steifigkeit, Schmerzen und knackende Geräusche beim Bewegen
- Hautveränderungen: Juckreiz, Hautverdickungen, Gefühl von Enge, Veränderung der Hautfarbe, Elastizitätsverlust, Bildung von Plaques, rote und rot-bläuliche Flecken, Hautausschlag, “Gänsehaut”, Nesselsucht, Striemen, teilweise Fibrosierungen (=narbenartige Gewebsveränderungen), bindegewebige Verdickungen und knotenartige Verhärtungen des Unterhautgewebes — bevorzugt an Extremitäten, aber auch am Körperstamm; Überreaktion auf Insektenstiche; bei mechanischer Belastung Neigung zur schnellen und langanhaltenden Bildung von Abdrücken auf der Haut
- Störungen des Hormonsystems: Schilddrüsenunterfunktion, unregelmäßige Menstruation, Libidoverlust, Erektionsstörungen, verminderte Hormonproduktion, Glukoseintoleranz
- Störungen des Immunsystems: Infektanfälligkeit, Entzündungsneigung, Veränderungen in Menge und Zusammensetzung der Abwehrzellen, geschwollene und fibrosierte Lymphknoten
- Organschäden: Alle lebenswichtigen Organe können durch Gadolinium geschädigt werden. Häufig kommt es zum Anstieg des Leberenzyms GPT/ALAT, zum Anstieg der Herzenzyme und zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion; teils wurde gar der Anstieg von Tumormarkern beobachtet.
- Herz-/Kreislaufbeschwerden: Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen, Störungen der Blutgefäßengstellung, starke Schwankungen des Blutdrucks
- Unverträglichkeiten: Unwohlsein nach Genuss stark zucker- oder fetthaltiger Speisen
- Müdigkeit: erhöhtes Schlafbedürfnis, Leistungsminderung und rasche Erschöpfung
- Abnahme der Toleranz gegenüber Hitze und Kälte
- Verdauungsprobleme
- Verhärtung von Blutgefäßen
- Haarverlust
- Metallisches Geschmacksempfinden
- Veränderung der Transpiration
- Kalzifikationen
- Schwindel
- Übelkeit
- Atemnot
- Schlafstörungen
Anzumerken ist, dass nicht alle Betroffenen unter den gleichen Beschwerden oder einer Vollausprägung der geschilderten Gesamtsymptomatik leiden, da jeder Körper unterschiedlich mit der Vergiftung durch Gadolinium umgeht.
Dennoch existiert in den Berichten aller Gadoliniumopfer trotz des Phänomens biologischer Variabilität eine Vielzahl sich überschneidender gesundheitlicher Beschwerden.
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